Alles, nur nicht langweilig: Rezepte für die Winterzeit
Kürzlich hat sich eine Bekannte bei mir heftig beschwert. Sie wisse gar nicht, was sie jetzt im Winter kochen solle, es gebe so wenig Gemüse, ihr fehlten die frischen Salate und Omas alten Rezepte mit Hausmannskost, die passten nun wirklich nicht mehr in die Zeit. Der Winter, das sei für sie kulinarisch gesehen eine richtige Durststrecke und sie sei froh, wenn es wieder Frühjahr wird.
Klar, manches an frischen Gemüsesorten gibt es jetzt nicht und jetzt im Supermarkt frischen Spargel zu kaufen, der per Langstreckenflug aus Peru eingeflogen wird, das geht mir auch gegen den Strich, aber ganz so trostlos sehe ich die Sache nicht. Ich glaube vielmehr, dass wir die alten Wintergemüse neu entdecken müssen, und dazu will ich euch einige Tipps geben. Anfangen will ich mit dem Klassiker überhaupt, dem Grünkohl. Keine Angst, jetzt kommt kein Rezept mit fetter Wurst und deftigem Fleisch. Unser Grünkohl bekommt eine mediterrane Note.
Teigtaschen mit Grünkohlfüllung und Tomatensauce
Für den Nudelteig brauchst du: 300 Gramm Mehl, zwei Eier, zwei Eigelbe, 1 EL Olivenöl, ½ TL Salz, etwas Mehl für die Arbeitsfläche und Eiweiß zum Bepinseln. Für die Füllung: 400 Gramm Grünkohl, 1 Möhre, 50 g Räucherschinken, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 2 EL Olivenöl und 1 EL frisch gehackten Salbei, zum Würzen etwas Muskat. Für die Sauce: 800 Gramm Tomaten, 1 Knoblauchzehe, 2 EL Olivenöl, 1 TL frisch gehackter Thymian und eine Prise Zucker.
Den Nudelteig zuzubereiten ist kinderleicht. Stell ihn bitte eine Stunde lang zugedeckt im Kühlschrank kalt. Für die Füllung den Grünkohl waschen, putzen und etwa 5 Minuten in Salzwasser kochen. Danach abschrecken, ausdrücken und fein hacken. Die Möhre schälen und klein würfeln. Den Speck ebenfalls klein würfeln. Zwiebel und Knoblauch schälen, ebenfalls fein hacken und im heißen Öl anschwitzen. Die Möhren, den Speck und Grünkohl zugeben und 2-3 Minuten mit anschwitzen. Den Salbei zufügen und mit Salz und Muskat abschmecken. Zum Schluss ein wenig abkühlen lassen. Jetzt rollst du den Nudelteig aus, setzt kleine Grünkohlhäufchen darauf und stichst mit einem Glas ca. 6 cm große Scheiben aus. Die Ränder mit Eiweiß bepinseln, umklappen und Ravioli daraus formen. Aus den Tomaten bereitest du eine schmackhafte Sauce. Die Nudeln etwa fünf Minuten leicht in gesalzenem Wasser köcheln und anschließend mit der Tomatensauce servieren.
Ich verspreche dir, dass wird ein ganz neues Grünkohlerlebnis. Klassisch für den Winter sind auch wärmende Suppen. Auch da habe ich ein Beispiel für eine ganz andere Suppe aus heimischem Gemüse.
Für dieses asiatische Warm-Up brauchst du: 40 g frischen Ingwer, 2 Knoblauchzehen, 3 Stangen Zitronengras,1 rote Chilischote, 2 TL Currypulver, 2 EL Öl, 1 TL brauner Zucker, 500 ml Hühnerbrühe, 200 g Broccoli, 100 g kleine Champignons, 200 g Möhren, 300 g Lachsfilets, ½ Bund glatte Petersilie, 200 ml ungesüßte Kokosmilch, 2 EL Limettensaft und etwas Salz.
Zur Zubereitung: Ingwer und Knoblauchzehen schälen und in Scheiben schneiden. 3 Stangen Zitronengras quer halbieren und mit einem Stieltopf flachklopfen. Die Chilischote grob hacken. Alles mit 2 TL Currypulver in 2 El Öl andünsten. Mit 1 TL braunem Zucker bestreuen und mit der Hühnerbrühe ablöschen. Zugedeckt bei mittlerer Hitze 30 Min. ziehen lassen.
Parallel dazu den Broccoli putzen und in kleine Röschen teilen. Champignons und Möhren in dünne Scheiben schneiden. Das Lachsfilet würfeln. Die Blättchen von 1/2 Bund glatter Petersilie abzupfen und hacken.
Nun de Brühe durch ein Sieb in einen Topf gießen. 200 ml ungesüßte Kokosmilch zugeben, aufkochen. Mit 1-2 EL Limettensaft und Salz abschmecken. Broccoli, Champignons und Möhren zugeben und 7 Min. in der heißen Brühe garen. Lachs hineingeben und bei milder Hitze 2 Min. gar ziehen lassen. Mit Blattpetersilie bestreut servieren.
Ich bin mir sicher, diese Suppe wird dir wunderbar schmecken, und sie hat so gar nichts von den deftig schweren Suppen aus Omas Küche. Guten Appetit.
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