Krafttraining mit einer Erkältung?

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Krafttraining mit einer Erkältung?

17. März 2018 Allgemein 0

 

Auch diesen Winter rollte die Grippewelle wieder über Europa. Wie jedes Jahr, kam es zu zahlreichen Infektionen, die teilweise schwere Folgen hatten. Klar, dass sich auch unter den „Kerngesunden“ Paranoia breit machte.

Kaum sind die ersten Anzeichen einer Erkältung ausgebrochen, decken sich die meisten vorsorglich in der Apotheke ein und der Sportkurs wird gecancelled. Mit Ausnahme einer Gruppe von Leuten: Den Sportlern. Aber kann und darf man mit einer Erkältung trainieren?  Denn seien wir mal ehrlich, das Schlimmste für einen Sportler während einer Erkältung ist nicht die Bettruhe, die Hühnersuppe, der Schnupfen oder die Halsschmerzen, sondern das Gefühl aus gesundheitlichen Gründen nicht trainieren zu DÜRFEN. In solchen Momenten wird vielen auch die negative Seite am Sport bewusst: Jahrelange Routine und Kontrolle haben sich bereits zu einem Zwang entwickelt!

Bereits vorab: Die alte Regel „eine Erkältung muss man ausschwitzen“ gilt längst als überholt und ist die häufigste Ursache tödlicher „Sportunfälle“. Sich in die dickste Thermojacke zu packen und damit durch den Wald zu sprinten, zählt also nicht als Regenerationsmaßnahme!

Denn wenn der Körper von Bakterien (oder schlimmer noch Viren) befallen ist, arbeitet unser Immunsystem auf Hochtouren und der Körper ist geschwächt. Durch verschiedene Abwehrmaßnahmen wie erhöhte Temperatur, Schwitzen oder Husten versuchen wir uns den Erregern zu entledigen. Training – egal ob Cardio oder Krafttraining – bedeutet für den Körper also nichts weiter, als sich einem unnötigen Stressfaktor auszusetzen.

Darüber hinaus können sich Bakterien und Viren über die Atemwege in der Lunge oder den Bronchen festsetzen. Im schlimmsten Fall entzündet sich der Herzmuskel – und mit einer sogenannten „Myokarditis“ ist nicht zu spaßen. Die Erkrankung kann akut oder chronisch verlaufen, Anzeichen und Symptome kommen schleichend oder bleiben unbemerkt.

Auch die alte „Nackenregel“, dass bei Symptomen, die oberhalb des Nackens auftreten (wie Schnupfnase, Husten und Kopfschmerzen) trainiert werden darf, sollte überdacht werden. Denn das alte Argument, Sport stärke das Immunsystem, gilt nur für positiven Stress.

Trainiert werden sollte also nur dann, wenn die Beschwerden verschwunden und das Fieber weg ist. Andernfalls riskiert man nur einen längeren Ausfall, oder im schlimmsten Fall sein Leben. Ambitionierte Kraftsportler können sich den Ausfall ja als „strategische Dekonditionierung“ schönreden oder die Zeit für ein bisschen Meditation nutzen.

 

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